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Trauern und trotzdem leben

Trauer ist der stärkste Stress, den ein Mensch überhaupt erfahren kann, sagte der Psychoanalytiker Collin Murray Parkes. Die Psychotherapeutin Verena Kast schreibt, dass der Tod eines geliebten Menschen  erschüttert uns in unserem Selbstbild.

Ja, Trauer verändert: Manche erleben Trauer und  entwickeln einen Blick für das, was wesentlich ist, verstehen besser, was ihren eigenen Sinn des Lebens sei.

Doch jeder geht mit dem Tod eines geliebten Menschen -  oder Tier -  unterschiedlich um.

Und Trauer hat viele Formen - oft trauert man ein ganzes Leben nach dem Verlust der Freiheit, oder Verlust von Sicherheit, oder der Kindheit die man nicht gehabt hat,... man trauert auch wenn man sich trennen muss, und seine Kinder kaum mehr sieht,,.... man trauert aber auch als Kind, wenn man hinter der Liebe her muss, die man nicht bekommt, wie es sein soll....

Jeder Mensch der Verlust erlitten hat verdient Gehör und Respekt - es ist Leiden, das verarbeitet und überwunden werden sollte.

Unterdrückte / gehemmte Trauer ist in meine Praxis das, was ich oft erlebe - die betroffene Menschen blockieren ihre Gefühle. Oft wenn ich danach frage, versucht die Klientin, sich so zu verhalten, als ob nichts passiert sei.  "Mein Vater hat uns verlassen als ich Kind war, war aber nicht schlimm, ich denke nicht mehr dran" sagen oft Klienten, die aber extreme Probleme mit Selbstwert haben und in Beziehungen scheitern.

Man fühlt sich unfähig, mit der Trauer sich zu konfrontieren. Deshalb konzentriert man sich sich auf andere Bereiche des Lebens. Das Problem ist, dass die versteckte Trauer immer wieder aufkommt -und zeigt sich in Form von Gereiztheit, Angst oder einer physischen Krankheit. Ich erlebe oft: die Unfähigkeit zu weinen, Depression, Alkoholismus.... auch oft Hautprobleme wie Neurodermitis.

Das ganze kann auch  chronisch werden, wenn man sich weigert oder nicht schafft, den Verlust  zu verarbeiten. Schließlich tritt einen Dauerzustand des Schmerzes ein, seelisch oder körperlich oder beides.

Du kennst vielleicht den Witz:

Ein Mann stürzt im Gebirge in eine Schlucht. Er kann sich an einem dürren Ast festhalten. Er hängt über einem über hundert Meter tiefen Abgrund. In seiner Not ruft er Gott: “Gott, hilf mir!” Der Mann ist ein gläubiger Christ, er ist trotzdem überrascht, als er eine mächtige Stimme hört: “Ich bin hier" - "Wer bist du??" - "GOTT! Vertraust du mir?” “Ja!”, ruft der Mann “ich vertraue dir! –  Rette mich!” Die Stimme sagt: “Gut! Dann musst du jetzt mutig sein!” – “Was soll ich machen? Ich werde es tun!” – “Lass los!”

Doch was tut jemand, der das Gefühl hat, über einen Abgrund zu sein und nur ein kleinen Ast zu haben, wo man sich festhalten kann? Lässt nicht los.

So wartet der Mann eine Weile und dann ruft er:"Hilfe!" und wieder eine eine mächtige Stimme kommt: “Ich bin hier" - "Wer bist du??" - "GOTT!” - und der Mann sagt:"Hm Sonst noch jemand da außer Gott?"

Trauer ist der Ast, den man nicht loslässt, weil fallen viel mehr Angst macht.

Für mich als Therapeut geht es also vor allem darum, dir die Sicherheit zu geben: es gibt kein Abgrund- oder es ist superweich - das bist DU.

Niemand kann sagen, du gehst FALSCH mit deine trauer um. Niemand weisst, was du gerade durchmachst oder durchgemacht hast. Ich beurteile deine Art und Weise mit der Ttrauer zu gehen NIE.



So wichtig ist: beurteile dich selbst auch nicht, das ist DEINE Art, mit Trauer umzugehen.



Was ich tue, ist dir zu helfen, zu fühlen dass es kein Abgrund da ist, sondern du selbst, ein DU der stark und gross ist, unendlich, der dich festhält, der dich umarmt, der dich schützt, in dem Moment wo du bereit sein wirst, den Ast zu lassen. Der wichtiger und mächtiger ist, als meine Hilfe selbst.

Osho sagte: Trauer bringt Tiefe. Freude bringt Höhe. Trauer bringt Wurzeln. Freude bringt Äste. Freude ist wie ein Baum der sich dem Himmel entgegenstreckt und Trauer ist wie die Wurzeln die in das Erdinnere hineinwachsen. Beides wird benötigt-So wird die Balance aufrechterhalten.

Ich sage: DU bist die Balance und die Waage, Wut und Traurigkeit die Gewichte, die du Rechts und Links trägst. Aber DU bist Gleichgewicht und Balance.

Wie kann sonst eine Waage etwas balancieren? Nur durch den inneren Gleichgewicht.

Das lernst du zu fühlen, wenn du ganz bei dir bist, Beispiel in der Hypnose - und dann auch ohne Hypnose. Weil das was du begegnest, ist etwas was immer da war und immer da sein wird: es ist tiefer als Trauer. Es ist stabil und unzerstörbar. Das bist DU.